- Programm Thing 2011
Fantastik als Friedensstifter
Der bekannte Tolkien Experte Friedhelm Schneidewind referiert über die Fantastik und insbesondere die Fantasy als Vermittler kultureller Kenntnisse und kulturübergreifenden Verständnisses unter besonderer Berücksichtigung der Werke Tolkiens ? beim Tolkien Thing vom 14.-17. Juli 2011.
»In meinen Büchern und Buchbeiträgen zeigte ich immer wieder die Wurzeln der Fantastik in verschiedenen Kulturen und Mythologien auf, das Thema der Inter– und Transkulturalität in der Fantastik beschäftigt mich seit Jahren. In dem Vortrag wird gezeigt, dass und wie beides in der Fantasy zunimmt. Ich stelle die These auf, dass durch die zunehmende Verwendung unterschiedlicher Mythen und kultureller Motive und Topoi in den Zielgruppen nicht nur das Wissen über diese wächst, sondern die oft positive Darstellung zumindest in Teilen auch zu einer positiv(er)en Einstellung gegenüber »fremden« Kulturen und/oder Wesen führt und damit zur Vermeidung von Konflikten beitragen kann. Insbesondere untersuche ich dies anhand der Werke Tolkiens, ein Aspekt, den ich schon 2006 im Rahmen des Block-Seminars »Transcultural Tolkien« am Institut für England– und Amerikastudien an der Universität Frankreich vorstellen durfte.«
Friedhelm Schneidewind ist freier Autor, Verleger, Journalist, Dozent und Musiker. Bisher veröffentlichte Schneidewind 14 Bücher als Autor, 2009 zuletzt Spiegel, Muschelklang und Elbenstern sowie 2008 Drachen – Das Schmöker-Lexikon und Mythologie und phantastische Literatur, davor u. a. Eine Grammatik der Ethik (mit Thomas Honegger, Andrew James Johnston und Frank Weinreich, 2005), Das große Tolkien-Lexikon (2001), sowie zahlreiche Artikel, Essays und Geschichten. Mit der von ihm gegründeten Mittelaltertruppe »Conventus Tandaradey« wie auch als Einzelbarde macht er seit 1995 Burgen und Märkte unsicher.
Titelfoto: © Tolkien Thing